top of page
  • Autorenbild[LT]

Meditation - wirksames Instrument zur Stressreduktion in der Pflege?

Aktualisiert: 3. Jan. 2023

Meditation und Mindfulness Based Stress Reduction gelten als wirksame Methoden, um berufliches Belastungserleben zu reduzieren und die Resilienz zu erhöhen. Aber gilt das immer? Wann können sie helfen und wo liegen die Grenzen?



Mit Meditation verbinden viele Menschen buddhistische Meditationspraxis oder esoterische Praktiken. Als Mindfulness Based Stress Reduction steht eine säkularisierte Form zur Verfügung. Am Beginn einer ganzen Bewegung stand das Buch https://www.droemer-knaur.de/buch/jon-kabat-zinn-gesund-durch-meditation-9783426878378 mit dem gefährlichen Untertitel: "Das große Buch der Selbstheilung mit MBSR" Warum dieser Untertitel gefährlich ist? Dazu etwas später.

Auch Krankenkassen bieten MBSR-Trainings an. https://meditation.ecoach.tk.de/#/meditation/dashboard kann kostenlos genutzt werden.

Ein Buch über Achtsamkeit und Mitgefühl in der #Pflege will zeigen, wie „alltägliche Pflegefehler durch achtsamen Umgang mit den eigenen Willenskräften“ verringert werden können.


Und da fangen die Probleme an. Kann man dann auch einen Tumor oder eine Depression durch eigene Willenskraft besiegen, einfach weg atmen? In diese Richtung ging die Simonton-Methode. Sie kombinierte Meditations- und Imaginationstechniken mit kognitiver Verhaltenstherapie.


Vorsicht vor übertriebenen Heilungsversprechungen durch Meditation


Ich besuchte einmal ein Seminar bei Carl Simonton. Wir machten Phantasiereisen und Imaginationsübungen. Eine Trommelmeditation ist mir besonders lebhaft in Erinnerung. Und doch fand ich die Haltung "Man muss nur genug wollen, dann wird man auch wieder gesund“ unerträglich. In der Schlussrunde beantwortete ich die Frage, was wir im Seminar gelernt hätten so: "Ich habe Respekt vor den Ursachen von Tumoren gelernt, die wir nicht beeinflussen können.“

Ich hatte verstanden: Du kannst deinen Tumor nicht weg atmen. Der Anspruch „Du musst nur wollen“ ist schädlich.


Alles Mumpitz also? Nein, das auch wieder nicht. Regelmäßige Meditation kann Haltungen, Verhalten und Emotionen verändern. Man kann sogar entsprechende hirnorganische Veränderungen nachweisen. Nachzulesen in dieser Open-Access-Veröffentlichung, deren Machart Maßstäbe setzt. http://www.compassion-training.org/ und in der ein wichtiger Teil dem Ressource-Projekt gewidmet ist, das die Wirkung regelmäßiger Reflexionsübungen bei Pflegenden erforschte https://www.resource-project.org/


Unser empCARE Konzept arbeitet nicht mit Meditation. Gleichwohl spielen die Wahrnehmung und wertfreie Akzeptanz von Gefühlen und Bedürfnissen eine wesentliche Rolle. Für viele Pflegende ist es ein Weg, sich ein Stück lebendiger zu fühlen.

bottom of page